Du betrachtest gerade Weihnachtszeit mit Verwünschung

Weihnachtszeit mit Verwünschung

Auch Florentine, die Fee aus Verwünschung, hat einmal den Zauber der Weihnacht kennengelernt. Aber lest selbst, was ihr wundersames geschehen ist:

Eine kleine Weihnachtsgeschichte mit

Florentine aus „Verwünschung“

Es war einmal eine kleine Fee mit Namen Florentine. Sie lebte in einem Wald, der gar nicht weit entfernt von deinem Zuhause liegt. Und weil diese kleine Fee sehr, sehr neugierig ist und stets eine Lupe und ein Notizbüchlein in ihrer Tasche dabei hat, kam sie im vergangenen Jahr dem Weihnachtswunder auf die Schliche. Und das geschah so.

Wie so oft flatterte Florentine durch den Wald, der an jenem Tage bedeckt war von einer Schicht aus Schnee und Eis. An den Zweigen hingen gefrorene Eiszapfen, die im Licht der Wintersonne mit ihren Flügeln um die Wette funkelten. Alles war friedlich und still, als Florentine ein paar Spuren im Schnee entdeckte. Es waren keine Pfotenabrücke, sondern die Spuren großer Schuhe.

„Jippie, Zeit für einen Kriminalfall!“, juchzte sie, zückte ihr Büchlein und begann eifrig, die Form der Abdrücke zu übertragen. „Wer bist du und wo bist du hinmarschiert?“ Sie zückte die Lupe und folgte der Spur durch den Wald. Die Abdrücke führten sie zu einer kleinen Lichtung, auf der eine alte Hütte stand. Die Bruchbude war seit Jahren nicht bewohnt, weshalb sich die kleine Fee wunderte, dass eine Kerze im Fenster stand und ihr warmes, gelbes Licht nach draußen in die Dämmerung warf.

Neugierig flatterte sie näher und erkannte einen alten Mann, der am Fenster stand und nach draußen starrte. Er sah so traurig und einsam aus, dass es der Fee das Herzlein zusammenschnürte.

Wer bist du und was tust du hier so alleine?, fragte sie sich.

Der Mann sah aus, als friere er; er war dünn und seine Kleidung voller Risse. Seine Hände waren feuerrot – sie mussten eiskalt sein. Er legte sich auf den blanken Fußboden, deckte sich mit einer viel zu dünnen Decke zu und schlief ein.

Ich muss ihm helfen! Schnell flatterte sie durch den Spalt unter der Tür in die Hütte und zückte ihren Zauberstab. Da Florentine eine Baumfee war, konnte sie Holz problemlos in alles verwandeln, was sie wollte. Zuerst zauberte sie ihm einen bequemen Schaukelstuhl vor das Fenster. Dann einen Tisch mit Stühlen, ein Bett und eine Holztruhe, falls er Sachen hatte, die er darin aufbewahren wollte. Sie häufte mehrere Scheite Brennholz in den alten Kamin und blies eine Portion Feenstaub darüber. Im nächsten Moment knisterte es und ein Feuer prasselte und wärmte die alte Hütte.

Der arme Mann auf dem Boden lächelte im Schlaf und zufrieden flog Florentine aus der Hütte nach draußen. Sie flatterte noch eine Weile vor dem Fenster umher und betrachtete den Fremden, dessen Backen sich bereits rot färbten, und gerade, als sie fortfliegen wollte, wurde das dämmrige Licht um sie herum heller und heller. Ein weißgelber Lichtschein breitete sich vor der Hütte aus und zum Vorschein kam ein Kind in einem weißen Kleid, dessen Kopf leuchtete, als trage es eine Krone aus Sonnenstrahlen.

„Das war sehr lieb von dir, was du für den armen Bettler getan hast, Florentine.“

Die Augen der kleinen Fee wurden groß. Aufgeregt flatterte sie mit den Flügeln. „Wer bist du und woher kennst du meinen Namen?“

„Ich kenne die Namen aller Wesen auf der Erde. Ich bin das Christkind und ich bin hier, weil du die Liebe der Weihnachtsnacht weitergegeben hast.“ Das Christkind breitete seine Hände aus und im nächsten Moment war der Tisch in der Hütte bedeckt mit Pasteten und Braten, Gemüse und Plätzchen.

„Dies ist die Weihnachtsnacht und du hast diesem Mann durch die Liebe und Wärme, die du ihm geschenkt hast, das Leben gerettet.“ Mit den Worten verschwand das Christkind und zurück blieben der Schein des Kaminfeuers und der kleinen Kerze im Fenster.

Florentine lächelte. Dies war die Weihnachtsnacht? Juchhe! Wie wunder, wunderschön. Und die Wärme und die Liebe, die sie verschenkt hatte, spürte sie auch in sich.


Kennt ihr schon das Abenteuer mit Florentine und Kai? Hier kommt ihr direkt zum Märchenroman „Verwünschung“

Schreibe einen Kommentar